Kirche Berkholz
Wer die Berkholzer Kirche besuchen möchte, muss schon etwas genauer hinschauen. Sie steht zwar auf einem Hügel, durch hohe Linden aber scheint sie besonders im Sommer wie versteckt. Sie wurden laut Chronik zur 700- Jahrfeiern (verfasst von Hans Benthin) im Jahr 1891 um die Kirch-hofsmauer gepflanzt. Die erste urkundliche Erwähnung von Berkholz war 1288, man vermutet, dass damals auch schon die Kirche stand. So haben wir es hier also mit einer Feldsteinkirche aus dem 13. Jh. zu tun. Mit viel Mühe wurden die Steine quadratisch zugeschlagen und dann Schicht für Schicht aufgemauert. Die Rundbogenfenster sind laut Hans Benthin eine spätere Überformung aus dem 18. Jh. von ursprünglichen schmalen Spitzbogenfenstern, die man im Süden und Norden in ihrer Struktur noch erkennen kann. Der Fachwerk-turm mit Zeltdach wurde wohl 1710 fertiggestellt, auf der Wetterfahne liest man: „Landvogt v. Arnim 1710“. Vor der Südtür wurde (wohl im 18. Jh.) ein kleiner Vorbau im Fachwerkstil errichtet, der heute einen stark baufälligen Eindruck vermittelt. Überhaupt hat die Kirche dringenden Sanierungsbedarf. Für den Turm wurden 90.000 €, das Kirchenschiff 92.000 € und den Südanbau 35.000 € geschätzt. Wenn man die Kirche betritt, fallen neben Altartisch und Kanzelaufbau (gehalten vom „Schutzengel“) die vielen Bilder auf, ganz besonders eine „männlichen Pietà“ von der Künstlerin Monika Brachmann. Nicht die trauernde Maria mit dem Leichnam Christi ist dargestellt, sondern der letzte Überlebende des belorussischen Dorfes Chatyn, das im März 1943 von einem SS-Bataillon niedergebrannt wurde. Nur der Schmied Josef Kaminski entkam den Flammen. Auf seinen Armen trägt er den ermordeten Sohn. Das Ölbild hing von 1987 bis 1997 als Leihgabe in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem. Seit 2000 hängt es als Leihgabe hier in der Berkolzer Kirche. Eine Besichtigung der Bilder lohnt sich. Die Taufe ist eine Kopie der aus der Mitte des 19. Jh stammenden Taufe der Kröchlendorffer Kirche. Hier gab es einen langen Streit um das Original zwischen beiden Gemeinden, der dann gütlich geklärt werden konnte. Die Orgel stammt aus dem Jahre 1859, erneuert 1979. Besonders gut: die Kirche ist beheizbar, Gottesdienste sind also hier auch im Winter möglich